Nachdem ich gestern Abend in Augsburg in einem Irish Pub noch ziemlich versumpft bin, wachte ich heute früh mit einem Kater auf. Aber: wer abends saufen kann, kann morgens auch Radfahren! Also um halb neun zum Frühstück, um neun gepackt, um halb zehn auf dem Rad. Nachdem ich so viele Nächte im Hotel übernachtet habe, will ich endlich mal wieder in mein Zelt. Daher war das Ziel: Campingplatz am Wörthsee (nicht Wörthersee). 53 Kilometer und 320 Höhenmeter. Frühstück war reichlich, Mittagessen wollte ich spontan entscheiden. Die Fahrt war ähnlich wie gestern. Gute Radwege, schöne Landschaften aber leider zu kalt für die Jahreszeit. Ohne Jacke und Halstuch hätte ich nicht fahren können. Augsburg raus dauerte ein wenig mit den Vororten, aber dann war es eine angenehme Tour mit Aufs und Abs. Kurz vor eins kam ich in Jesenwang an einer Metzgerei mit Imbiss vorbei. Sah alles sehr lecker und frisch aus. Also kurz anhalten und eine Leberkassemmel verdrückt. Klasse. Toller Leberkäse mit scharfem Senf und frischem Brötchen. Genau richtig.
Dann ging’s weiter, gaaanz gemütlich mit kleinen Trinkpausen bis zum Ziel. Ich hatte ein wenig über den Campingplatz gegoogelt und in den Beurteilungen stand, das die Betreiber „ein wenig schwierig“ und sehr schwer erreichbar sind. Ich wollte meinen Besuch vorher ankündigen und rief an. Leider nahm niemand ab. Später noch einmal. Leider nahm niemand ab. Ich hatte gelesen, dass der Betreiber sich gerne Anmeldung per E-Mail wünscht. Also E-Mail geschrieben. Keine Antwort. Also war ich etwa halb drei am Campingplatz und stand vor einem verschlossenen Tor. Zum Glück fand ich noch einen Seiteneingang und gelangte zum Kiosk, wo eine Handynummer angeschlagen war, die man anrufen sollte, wenn niemand da war. Gesagt getan. Frau Dosch erklärte mir wo ich mein Zelt aufstellen sollte, wie ich in die Duschen kam und dass sie morgen früh da wäre mit Frühstück und Rechnung. Also letztendlich alles prima. Nachdem sich noch die Rosi – eine Stamm Bewohnerin des Campingplatzes – ihre Hilfe anbot, konnte nichts mehr schief gehen. Die zeigte mir auch das nahegelegene Restaurant Paradieswinkel. Zelt aufbauen
… und ab zum Paradieswinkel.
Von netten Kellner einige Bier serviert und ein Putengeschnetzeltes gegessen und der Tag war ein Genuss.
Zurück am See bin ich begeistert von der wundervollen Natur. Der See liegt spiegelglatt. Die Vögel singen. Die Schwäne putzen sich und bereiten sich auf die Nacht vor und ich mittendrin. Schön!
Ich war jetzt gerade nochmal aus dem Zelt um mich zu erleichtern und muss noch ein P.S. hinzufügen.
Der Sonnenuntergang hier am See ist atemberaubend.